Hexemusig

An der Fasnacht der Großen teilzunehmen ist für Imster Buben unter 16 Jahren nicht möglich, sie müssen warten, bis die Buabefåsnåcht kommt. Eine Ausnahme freilich sind die Musikanten der „Hexemusig“, denn die Hexen wollen ja tanzen. Die Instrumente sind arg beschädigt, aber für den Klang der vier traditionellen Melodien gerade recht. Es soll, ja darf gar nicht harmonisch klingen. Ganz vorne steht der Kapellmeister mit seinem imposanten Hut und dem großen Tambourstab. Energisch gibt er den Takt vor. Am Beginn jeder Melodie zeigt er mit den Fingern die jeweilige Nummer an. Seit den Sechzigern des vorigen Jahrhunderts nennt man ihn auch den „Karajan“. Anerkennend ist das gemeint.

Der Rhythmus zählt

Zwei besondere Instrumente fallen bei der Kapelle auf. Da ist einmal ein Schellenbaum, den die Imster in Erinnerung an dessen Herkunft aus der türkischen Militärmusik „Türkischer Huat“ (Hut) nennen. Das zweite ist der „Scheißhäuslebass“ - der Dialekt liebt ja drastische Ausdrücke, und wer diesen Bass je gehört hat, weiß auch, wie er zu seiner Bezeichnung gekommen ist. Holt die Hexe eine/n Besucher/in zum Einführen, dann wird sie von einem kleinen Hexemusikanten begleitet, der unentwegt vor sich hin bläst. Denn das trägt zur Ehre des/der Eingeführten bei.

  • Schei%c3%9fh%c3%a4uslbass+(l.)+und+T%c3%bcrggischer+Huat+(M.)
  • Voraus+marschiert+der+Dirigent+genannt+Karajan
  • Hexemusig3